Thomas K.J. Mejer studierte Saxophon bei Urs Leimgruber (Jazzschule Luzern), Marcus Weiss (Konservatorium Luzern) und Mick Green (Dartington College of Art, UK) und Komposition bei Vinko Globokar, Per Nørgard und Michael Finnissy (Sussex University).
Seine Kompositionen wurden u.a. vom Allegri Quartet, BBC Singers, Ny Dansk Saxofon Kvartett, Cambridge New Music Players, Vision Saxophon Quartet, basel sinfonietta und Moskau New Music Ensemble aufgeführt. Als Komponist beschäftigt er sich seit einigen Jahren bevorzugt mit gestimmten Geräuschen und anatomischen Rhythmen (Herzrhythmus, Puls, Atem). Mejer’s Werke umfassen Solostücke bis Orchester und sind unter Kompositionen verzeichnet.
Als Saxophonist spezialisierte sich Mejer auf das Kontrabass-Saxophon und basslastige Formationen wie das KONTRA-Trio (ein Trio mit ultratiefen Blasinstrumenten), TwoTubax (Duo mit Peter A. Schmid), Nashi Dela (Zeitgenössische russische ‹Lieder›), Masul (Duo mit Paul Giallorenzo) sowie die in Chicago beheimateten 774th Street Quartet und Keefe Jackson’s Likely So.
Mit dem KONTRA-Trio war er auf Tourneen in England, Skandinavien, Russland, Indonesien und gastierte 2017 in Odessa am TwoDaysTwoNights-Festival sowie am Festival of electroacoustic music VOX ELECTRONICA in Lemberg. Einige für das KONTRA-Trio geschriebene Werke von Komponisten wie Phil Niblock, Alvin Lucier oder Frank Denyer sind auch auf CD dokumentiert.
Er improvisierte Musik mit Martin Schütz, Fredy Studer, Michael Zerang, Fred Lonberg-Holm, Keefe Jackson und vielen anderen.
Mejer erhielt verschiedene Preise, u.a. Werkbeitrag 1993 und 1998 von Stadt und Kanton Luzern. 2004 Aufenthalt im Studio des Vereins Sister Cities Luzern-Chicago. 2013 erhielt er die Möglichkeit, 2 Monate mit dem PfeiferMobil durch den Balkan zu fahren. Ein Landis&Gyr Atelierstipendium in 2017 in Budapest sowie 2019 in London nutze er für intensive kompositorische Arbeiten, u.a. auch für ein neues Bühnenwerk zu Texten von José Saramago.
Teilzeitlich unterrichtet Mejer an der Hochschule Musik Luzern u.a. Musikgeschichte und Improvisation und betreut für deren Bibliothek den Fachbereich Jazz, Ethno und Pop/Rock.
Publikationen und Diskographie
Seine Kompositionen sind bei der Schweizer Musikedition erhältlich.
CD-Einspielungen sind auf Labels wie earup, Leo Records, Mode Records oder Tzadik erhältlich.
Aus- und Weiterbildung
1979-1983 | Saxophon bei Urs Leimgruber, Theorie bei Peter Sigrist u.a. (Jazzschule Luzern) |
1985-1989 | Klassisches Saxophon bei Marcus Weiss, Theorie bei Josef Estermann u.a. (Konservatorium Luzern, inkl. Instrumentallehrdiplom SMPV 5) |
1989-1990 | Studium in Komposition bei Frank Denyer und Saxophon bei Mick Green (Dartington College of Art, UK) |
1989-1991 | International Summerschool, Dartington UK 1989 Komposition bei Anthony Powers (Cardiff), 1990 "advanced composition" bei Per Nørgard (Denmark) und 1991 bei Vinko Globokar (Paris) |
1991-1992 | postgrad. study in composition bei Philip Grange (Exeter University, UK, inkl. Masters of Music) |
1992+1994 | Darmstädter Kurse für Neue Musik |
1994-1996 | postgrad. study in composition bei Michael Finnissy (Sussex University, UK, inkl. Ph.D in Music) |
1998 | Meisterkurs der IMF Luzern bei Heinz Holliger |
Auszeichnungen
1990 | Stipendium für "advanced composition" bei Per Nørgard an der International Summer School, Dartington, UK |
1991 | Stipendium des Schweizerischen Tonkünstlervereins für Kompositionsstudium bei Philip Grange an der Exeter University, UK |
1992 | Förderungspreis für Komposition der Marianne und Curt Dieneman-Stiftung |
1993 | Werkbeitrag der Stadt und des Kantons Luzern für die Komposition des Saxophonquartettes "Sulpizianische Bilderwelt" |
1995 | Stipendienbeitrag der Jubiläumsstiftung SVB für Kompositionsstudium bei Michael Finnissy an der Sussex University, UK |
1998 | Werkbeitrag der Stadt und des Kantons Luzern im Bereich "Szenische Musik" für das Bühnenwerk "Macula Matris" |
2003 | Atelier-Stipendium Chicago der Städtepartnerschaft |
2013 | Pfeifermobil der Otto Pfeifer Stiftung ermöglicht Reise durch den Balkan |
2017 | Atelier-Stipendium Budapest der Landis & Gyr Stifung |
2019 | Atelier-Stipendium London der Landis & Gyr Stifung |